Für viele Menschen ist der Sommer die schönste Zeit des Jahres. Doch insbesondere in Großstädten können Außentemperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gesundheitlich belastend sein. Der Klimawandel hat dazu geführt, dass es auch in unseren Breiten immer häufiger Hitzeperioden gibt. Zugleich nehmen Starkregen-Ereignisse zu, die in verdichteten Räumen ebenfalls negative Folgen für Menschen und Gebäude haben. Bundesbauministerin Klara Geywitz hat daher kürzlich dazu aufgerufen, die Städte besser an die veränderten Klimabedingungen in Deutschland anzupassen. Ein seit 2020 laufendes Förderprogramm des Bundes wurde dafür um 176 Millionen Euro aufgestockt.
Damit sich eine Flutkatastrophe wie vor einem Jahr im Ahrtal und Teilen von NRW nicht wiederholt, sind Stadtplaner und Wissenschaftler gefragt, dezentrale Entwässerungs- und Klimatisierungskonzepte zu entwickeln. Viele setzen dabei auf das sogenannte Schwammstadt-Prinzip, das urbane Überflutungen und zugleich Überhitzungen zu vermeiden hilft. Demnach wird eine Stadt so gestaltet, dass ihre Oberflächen Niederschlag wie ein Schwamm aufnehmen, speichern und verzögert wieder an die Umwelt abgeben. Mit diesem Regenwassermanagement wird der natürliche Wasserkreislauf imitiert und die Verdunstungskühlung auch in dicht besiedelten Gebieten erhöht. Urbane Grünflächen wirken so wie natürliche „Klimaanlagen“ einer Stadt.
Im ersten Schritt müssen die neuralgischen Punkte identifiziert werden, an denen sich Wasser und Hitze stauen. So hat Kopenhagen die gesamte Innenstadt entsprechend dem Schwammstadt-Prinzip kartographiert, nachdem 2011 ein heftiger Niederschlag innerhalb von zwei Stunden viele Straßen und Keller überflutet hatte. Der daraus entwickelte „Wolkenbruch-Plan“ sieht mehr als 300 präventive Projekte in der dänischen Hauptstadt vor. Sie sollen zum einen dafür sorgen, dass Regen direkt ins Meer geleitet wird und dabei gar nicht erst in die städtischen Abwasserrohre gelangt. Zum anderen sollen Parks als Versickerungsflächen genutzt werden, um Wasserreserven für das urbane Grün in der Stadt zu halten.