Wann ist eine Immobilie grün?

06.08.2019

Im Zuge der hochaktuellen Klimadebatte gewinnen Green Buildings zunehmend an Bedeutung. Die Frage, was grüne Immobilien im Detail ausmacht, ist dabei nicht immer eindeutig. Schon konventionelle Neubauten in Deutschland verfügen aufgrund der Energieeinsparverordnung (EnEV) über eine vergleichsweise hohe Energieeffizienz. Green Buildings hingegen gehen einen Schritt weiter. Mit ihnen werden ganzheitliche Ansätze verfolgt. Neben Ressourcenschonung spielen auch soziokulturelle und funktionale Aspekte wie die Aufenthaltsqualität oder das Gestaltungskonzept sowie die Standortwahl eine Rolle.

Besonders auf dem Markt der Gewerbeimmobilien sind nachweisbar grüne Gebäude auch ökonomisch sinnvoll. Untersuchungen der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) weisen darauf hin, dass sich mit Green Buildings Leerstandsrisiken minimieren und Mieterträge erhöhen lassen. Dies wiederum für zu besseren Markt- und Wiederverkaufswerten.

Um die Mess- und Vergleichbarkeit zu gewährleisten, existieren verschiedene Zertifizierungssysteme. In Deutschland ist das Gütesiegel der DGNB mit einem Marktanteil von 64 Prozent am weitesten verbreitet. Eine Zertifizierung erfolgt anhand von Kriterien in sechs Bewertungsfeldern. Werden die Kriterien in herausragender Weise erfüllt, erhält das Gebäude ein Zertifikat in Platin. Abstufungen des Gütesiegels existieren in Gold und Silber (Bronze bei Bestandsimmobilien).

International führend ist die Zertifizierung Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) . Das Bewertungssystem des U.S. Green Building Council vergibt Punkte in sieben Themenfeldern und Siegel in den Auszeichnungsstufen Basis, Silber, Gold und Platin. In Deutschland hat LEED einen Marktanteil von rund 18 Prozent. Besonders für Investoren und Bauherren, die Immobilien international vermarkten, ist die LEED-Zertifizierung eine attraktive Alternative zum hauptsächlich im deutschsprachigen Raum verbreiteten DGNB-System.

Neben DGNB und LEED hat hierzulande noch das in Europa weit verbreitete britische BREEAM-System (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) Relevanz. Das älteste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen wird in fünf Abstufungen nach Bewertungen in acht Themenfeldern vergeben.
Ob DGNB, LEED oder BREEAM – dass Zertifizierungen sinnvoll sind, zeigt ein Blick auf die Marktentwicklung. Das Transaktionsvolumen mit zertifizierten Gewerbeimmobilien überschritt 2018 erstmals die Marke von 10 Milliarden Euro. Damit wurde das bereits gute Vorjahresergebnis um rund 30 Prozent getoppt. Insgesamt erhielten im vergangenen Jahr etwa 1.800 Gewerbeobjekte eine Zertifizierung, 2013 waren es noch 550. Der Trend zeigt, dass die Branche die Notwendigkeit ökologisch verantwortlichen Handelns, aber auch die wirtschaftlichen Vorteile und Imageaspekte erkannt hat. Die Anzahl zertifizierter Gebäude dürfte vor diesem Hintergrund weiter ansteigen.     


 


 

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