Immobilien sind europaweit für einen großen Anteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Der Verbrauch verteilt sich auf alle Phasen des Lebenszyklus eines Objekts vom Bau über die Nutzung und Renovierung bis hin zum Abriss. Zwar sind die Treibhausgase insgesamt im vergangenen Jahr erstmals gesunken. Dennoch gibt es insbesondere im Gebäudesektor noch viel zu tun, um all die schädlichen Faktoren zu reduzieren, die den Klimawandel weiter vorantreiben. Das ehrgeizige Ziel des Green Deals der Europäischen Kommission (EU) ist es, bis 2050 klimaneutral zu werden. Deutschland möchte die Treibhausgasneutralität fünf Jahre eher erreichen. Bis dahin soll zum Beispiel die Energieeffizienz von Gebäuden verbessert werden.
Seit dem 1. Januar 2021 wird als Lenkungsanreiz zur Klimaverbesserung ein zusätzlicher Preis auf alle auf den Markt gebrachten Brenn- und Kraftstoffe erhoben, bei deren Verbrennung CO2-Emissionen entstehen. Dazu zählen insbesondere Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssiggas, Erdgas und ab 2023 auch Kohle. Unternehmen, die solche umweltschädlichen Brennstoffe in den Verkehr bringen, kaufen Emissionsrechte in Form von Zertifikaten. Diese Kosten geben sie an die Endverbraucher weiter. Auf dem Immobilienmarkt wird diese Abgabe derzeit allein von Mietern und Eigentümern einer selbstgenutzten Immobilie getragen. Aktuell gibt es jedoch Diskussionen, ob sich auch Vermieter und Vermieterinnen an den Kosten beteiligen sollen. Dieser Vorschlag wurde im Juni 2021 zunächst offiziell abgelehnt. Seit der Wahl der neuen Bundesregierung steht diese Debatte jedoch wieder auf der Agenda. Es wird somit weiterhin diskutiert, mit welchem Verteilschlüssel eine Akzeptanz auf Seiten der Mieter und Vermieter erreicht werden kann, der gleichzeitig den Energieverbrauch und die Investitionen zielführend steuert.