Ein irisches Sprichwort sagt: „Die Stille ist es wert, erkauft zu werden.“. Dies belegen viele Studien, die sich mit gesundheitsgefährdenden Aspekten des Straßen-, Schienen- oder Fluglärms auseinandergesetzt haben. Insbesondere in der nächtlichen Ruhephase reagiert der menschlichen Organismus äußerst empfindlich auf Lärm und man kann sich entgegen der landläufigen Meinung auch nicht an ihn gewöhnen. So fand man heraus, dass Personen in lauten Wohngebieten tendenziell häufiger wegen Bluthochdruck in ärztlicher Behandlung waren als diejenigen in weniger lärmbelasteten Gebieten. Ferner haben Männer in lauten Wohnungen ein um 20 bis 30 Prozent höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, als Männer in ruhigeren Gebieten. Darüber hinaus lässt sich ein starker statistischer Zusammenhang zwischen Lärm und Depressionen ermitteln.
Dabei ist Lärm nicht gleich Lärm. Bei vorbeifahrenden Zügen steigt z. B. die Lautstärke wesentlich schneller an als bei einem Flugzeug. Befahrene Straßen erzeugen hingegen ein ständiges „Rauschen“. Bemerkenswerterweise stieg bei sehr hohen Dauerschallpegeln zwischen 70 und 80 Dezibel das Belästigungsempfinden durch Straßen- und Schienenfahrzeuge nur mäßig an. Dagegen wird Fluglärm bereits mit mehr als 55 Dezibel als äußerst belastend empfunden. Ferner spielte die Kombination der Lärmquellen, sogenannter Kombinationslärm, eine wichtige Rolle. Man kann demnach nicht einfach die Lärmquellen addieren. Wird ein Kombinationslärm durch Fluglärm ergänzt, wird er insgesamt als deutlich störender empfunden, auch wenn der Lärmpegel konstant blieb.